Lesen Sie hier mehr zu unserer Partnergemeinde in Frankreich
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Die Verschwisterung mit der Partnergemeinde in Frankreich existiert seit fast 48 Jahren.
Ich bin Gaby Pulst (60) und lebe mit meiner Familie seit 1996 in Trittau.
Seit 2008 bin ich die Europabeauftragte der Gemeinde Trittau und seit einigen Jahre Vorsitzende des Arbeitskreises Frankreich.
Zur Arbeit als Europabeauftragte bin ich durch meinen Sohn gekommen, der erstmals 2003 mit knapp 14 Jahren am Deutsch-Französischen-Jugendaustausch teilgenommen hat. Der fand seinerzeit immer in den Sommerferien statt und dauerte etwa 3 Wochen.
Die Jugendlichen verbrachten zunächst zehn Tage in einer Familie in Frankreich und anschließend fuhren alle gemeinsam nach Deutschland und verbrachten hier im Amt Trittau weitere 10 Tage bei den Familien (oder auch mal anderes herum). Es gab immer ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Programm, welches der Arbeitskreis Frankreich und Mitglieder des Europakomitees ausgearbeitet hatten.
Da ich Fremdsprachen liebe und auch gern andere Länder und Sitten kennenlernen wollte, nehmen auch mein Mann Ekkehard und ich an den Austauschen der Erwachsenen mit unseren Partnergemeinden teil. Schnell entwickelten sich echte Freundschaften und die Wiedersehensfreude ist immer groß!
Unsere Freunde wohnen in Le Loroux-Botterau auf einem alten Weingut. Rund um das Haus sind die Weinberge und in der Ferne kann man den Kirchturm von Le Loroux-Botttereau sehen.
oben:Blick vom Haus unserer französischen Gastgeber auf die Kirche von Le Loroux-Bottereau.
Der Nachbar ist Winzer und produziert den berühmten Muscadet (weißer, trockener Wein), aber auch Rotwein und Champagner.
Das nächste Treffen mit den französischen Freunden findet vom 09.05. – 13.05.2019 statt. Eine Gruppe von 40 Bürgern aus dem Amt Trittau fliegt nach Nantes und fährt in die Partnergemeinde C.C. Sèvre & Loire. Das französische Komitee arbeitet immer ein sehr nettes, abwechslungsreiches Programm aus. Auf den gemeinsamen Fahrten und Treffen werden die Freundschaften, die schon über Jahre und Generationen bestehen, gepflegt.
Die Arbeit im Europakomitee ist ehrenamtlich. Auch wenn es manchmal viel Arbeit bedeutet, Treffen zu organisieren, bringt es uns allen sehr viel Freude.
Auch die Hahnheide-Schule in Trittau pflegt seit vielen Jahren einen Schüleraustausch mit einer Schule aus der Region. Viele Freundschaften unter den Jugendlichen, die inzwischen auch schon erwachsen sind, halten über die Jahre.
Wo befindet sich unsere Partnergemeinde C.C. Sèvre & Loire?
Die Gemeinde C.C. Sèvre & Loire (bis 31.12.2016 hieß die Gemeinde C.C. Loire-Divatte, hat sich aber dann mit weiteren Gemeinden zusammengeschlossen) befindet sich in der Nähe der Loire und von Nantes, ca. 50 km vom Atlantik entfernt. Die Loire fließt durch Nantes und mündet bei St. Nazaire ins Meer.
In der Mitte dieses Gebietes liegt eine Hochebene (65 bis 85 m Höhe), wo Ackerbau und Viehzucht betrieben wird. Sie ist umgeben von Hängen, an denen der Wein angebaut wird und die auf der einen Seite in ein breites Tal mit Gemüseanbau abfallen. Der Weinanbau, insbesondere der Muscadet, und das Gemüse sind die wichtigsten Produkte dieser Region. Die meisten Bewohner haben dort ihren Arbeitsplatz.
Seit 1971 ist das Amt Trittau mit C.C. Sèvre & Loire (vorm. C.C. Loire-Divatte) verschwistert. Die gegenseitigen Besuche finden im jährlichen Wechsel statt. Im Jahre 2002 haben wir hier in Trittau die 30-jährige Verschwisterung mit Frankreich gefeiert.
Die Realschule Trittau machte 1972 den ersten Schüleraustausch mit Loroux Bottereau. Der sollte 3 Wochen über Weihnachten und Neujahr stattfinden.
Kurz vor Weihnachten 1972 stand Europa-Meier mit einem 14-jährigen zarten, kleinen Mädchen namens Marie-Francoise vor der Tür in der Lerchenstr. In Trittau und fragte, ob wir sie für eine Nacht aufnehmen könnten, denn die Gasteltern waren krank geworden. Natürlich haben wir zugestimmt, es sollte ja nur
für eine Nacht sein. Wir selber hatten zu dem Zeitpunkt genügend Platz und zwei Jungs im Alter von 9 und 7 Jahren, die natürlich kein Französisch sprachen. Marie sprach schon gut Deutsch und ich etwas Französisch. Herr Meier kam am nächsten Tag und hatte noch keinen Ersatz gefunden. Wir aber wollten sie gar nicht wieder hergeben, denn sie kam mit unseren Jungs gut zurecht. Später wussten wir auch: warum. Ihre Eltern haben in Frankreich immer Pflegekinder betreut, sie war die Alteste und hat auch schon zu Hause vieles geregeln. Es wurden wunderschöne, lustige 3 Wochen mit Schlittschulaufen auf dem Mühlenteich usw.
Dann fuhren mein Mann und ich Jahre später nach Frankreich und besuchten sie und ihre Eltern. Natürlich wurden wir zu Ihrer Hochzeit eingeladen und lernten
ihren Mann Didier kennen. Die Hochzeit war ein Erlebnis,
von der wir heute noch schwärmen.
Und welchen Beruf hat sie ergriffen? Natürlich : Lehrerin.
Dann kamen in Abständen 3 Kinder zur Welt und wir wurden,
aber alles genauestens informiert.
Der 20. Hochzeitstag wurde wieder groß gefeiert und wir waren dabei.
Die ersten Enkelkinder wurden geboren und im letzten Jahr feierten wir den 120. Geburtstag der beiden mit anschließendem Fahrradurlaub an der Loire.
Das war eine Reise, nachdem wir uns 46 Jahre kannten.
Jetzt bin ich ihre "Mère Allemand".
Ihre Mutter ist vor Jahren gestorben, aber ihr Vater ist heute 95 Jahre alt, wohlauf und hat mich ganz herzlich begrüßt.
Diese Reise habe ich auch dazu benutzt die neuen Enkelkinder kennen zu lernen. Marie und ihr Mann haben mich auf dieser Verschwisterungsfeier so gut
betreut, dass ich mich schon auf die nächste Reise freue,
die unsere Freundschaft noch vertiefen wird.
Ich kann nur jedem wünschen, so eine Erfahrung zu sammeln, zumal das Europacomitee Trittau auch diese Reise gut geplant und organisiert hatte.
Ihre Monika Punzius